Fett macht nicht fett. Im Gegenteil: eine gesunde Ernährung sollte reichlich gesunde und pflanzliche Öle enthalten. Nach dem Eiweiß gehören Fette zur wichtigsten Bausubstanz des Körpers. Sie umhüllen unsere Organe und sind Teil der Zellmembranen. Ohne genug Fett könnten wir unsere Körpertemperatur nicht aufrechterhalten und wären nervlich ein Wrack.
Fette transportieren die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K durch die Darmwand ins Blut. Durch sie können die Vitamine erst wirken. Fette schleusen zudem das Kalzium in die Knochen. Ein Mangel an gesunden (!) Fetten kann zu Krankheiten wie Herzproblemen, Leberschäden, Nierenstörungen und einem Ungleichgewicht des Hormonhaushalt führen. Auch Stimmungsschwankungen und Depressionen können die Folgen sein. Die gesündesten Fette sind die ungesättigten Omega -3-Fettsäuren von pflanzlicher Herkunft. Sie kommen besonders konzentriert in Samen und Nüssen vor. Es gibt keine andere Pflanze, die einen so hohen Anteil von 80 bis 90 Prozent an ungesättigten Fettsäuren aufweist wie Hanf. Je mehr ungesättigte Fettsäuren ein Fett oder Öl enthält, desto wertvoller ist es als Lebensmittel. Gesättigte Fettsäuren stammen meist aus tierischen Quellen und sind bei Raumtemperatur hart. Sie erhöhen den Cholesterinspiegel, führen auf Dauer zur Arterieninnenwandverkalkung, was das Risiko von Entzündungen erhöht. Ungesättigte Fettsäuren hingegen schützen vor Krebs, bekämpfen Entzündungen, bewahren einen vor Infektionen und vor Depressionen.
Ähnlich wie bei Aminosäuren gibt es auch essenzielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung aufnehmen muss. Dazu gehören die Omega -3 und Omega -6 Fettsäuren. Alpha Linolensäure ist die Mutter aller Omega -3 Fettsäuren. Linolsäure hat dieselbe Stellung bei den Omega -6 Fettsäuren. Sie ist eine zweifach ungesättigte, Alpha - Linolen Säure eine dreifach ungesättigte Fettsäure. Beide sind wichtig für den Aufbau von Gewebehormonen, den Hormonhaushalt, das Immunsystem, die Fortpflanzungsorgane, die Atmung, Herz und Kreislauf, die Nerven. Schlichtweg für den gesamten Organismus. Besonders Omega -3 hält die Zellwände und auch die Haut elastisch und verhindert, dass diese austrocknet. In Deutschland besteht (Stand 2018) die durchschnittliche Ernährung aus 45 % gesättigten, tierischen Fetten. Viele dieser Fette sind zudem durch Erhitzung verändert, man spricht von “Transfettsäuren”. Günther A. Ullman nennt sie “Fettsäurekrüppel”, weil sie dadurch für ihre eigentlichen und gesunden Funktionen nicht mehr zu gebrauchen sind. In Kanada und Kalifornien sind diese gefährlichen Fette verboten. Bei uns sind sie noch nicht einmal kennzeichnungspflichtig. Solche falschen Fette lagern sich an den Arterieninnenwänden an und führen zu Arteriosklerose. Schon mehr als 700.000 Kinder in Deutschland leiden unter Bluthochdruck. Nur kaltgepresste Öle aus erster Pressung (nativ extra) sind im eigentlichen Sinne Lebens und auch Heilmittel. Die Ernährungsexpertin Barbara Simonsohn rät: “Kaufen Sie kein durchsichtiges, raffiniertes und denaturiertes Speiseöl für 2,99 € pro Liter.”
Mit Hanf zurück in die Balance
Hanfsamen und Hanföl besitzen das perfekt ausbalancierte Profil von Omega -3 zu - 6 zu -9 Fettsäuren. Die meisten Menschen essen zu viele Omega -6 Fettsäuren. Das Verhältnis zu Omega -3 Fettsäuren sollte 3 - 4 : 1 sein, bei unseren Vorfahren in der Steinzeit war es 1:1. Das Verhältnis wird immer unausgeglichener und ist zur Zeit laut Ernährungsbericht bei 16 :1, in den USA sogar schon bei 21:1. Zu viele der essenziellen Omega -6 Fettsäuren führen zu chronischen Entzündungen, Krebserkrankungen, Gedächtnisverlust und Depressionen. In Hanfsamen ist das Verhältnis mit 3:1 für die Gesundheit ideal. Omega -3 Fettsäuren erhöhen den Spiegel der Botenstoffe Dopamin, Norepinephrin und Epinephrin, wodurch das Glückshormon Serotonin besser an die Rezeptoren andocken und für gute Laune sorgen kann. Omega -3 Fettsäuren sind sozusagen Streicheleinheiten für die Seele. Hanf schützt durch seine Fülle an Antioxidantien wie Vitamin E die reaktionsfreudigen Omega -3 Fettsäuren vor Oxidation. Leinöl und Leinsamen enthalten diese Antioxidantien nicht und müssen daher kühl und dunkel gelagert werden. In Hanf findet sich auch Ölsäure, was den Hauptbestandteil des Olivenöls ausmacht. Diese Omega -9 Fettsäure senkt einen erhöhten Cholesterinspiegel und löst mit der Zeit Ablagerungen an den Arterieninnenwänden auf. Diese Fettsäuren lässt den LDL Spiegel, das “böse” Cholesterin, sinken und steigert den Spiegel des “guten” Cholesterin HDL. Das schafft kein Medikament! Omega -9 Fettsäuren reduzieren das Risiko, an Brust Krebs zu erkranken und regulieren den Blutzuckerspiegel.
Stearidonsäure, Baustein für DHA und EPA
Stearidonsäure (SDA) ist eine Fettsäure, die vom Körper aus Alpha-Linolensäure gebildet wird. Sie ist der Vorläufer für “höhere” Omega-3 Fettsäuren. SDA findet sich auch im Kernöl von schwarzen Johannisbeeren und in Hanfsamen und Hanföl. Der körpereigene Umwandlungsprozess ist bei den meisten Menschen durch eine genetische Veranlagung gestört. Ein höheres Alter, erhöhter Blutzuckerspiegel, Transfettsäuren in der Nahrung, Kaffee, Alkohol, Stress oder bestimmte Medikamente bedingen diese Störung. Die Bildung oder Zufuhr von Stearidonsäure (SDA) ist aber die Voraussetzung für die Bildung von DHA - und EPA - Fettsäuren, die vor allem für das Gehirn wichtig sind. In Hanf liegt die Omega -3 Fettsäure Stearidonsäure bereits fix und fertig vor, aus der der Körper dann leicht EPA und DHA bilden kann. Für Vegetarier und Veganer, die keine Kaltwasserfische oder Fischölkapseln essen wollen, ist daher Hanf ein Geschenk des Himmels. Jeder Mensch sollte sich angesichts der Überfischung der Meere und deren Belastung mit Umweltgiften Gedanken machen und lieber zu Hanf greifen. Stearidonsäure ist außerdem ein wichtiger Ausgangsstoff von Gadolinium Säure, die als Zwischenstufe bei der Bildung von Nervonsäure gebraucht wird, die wiederum zur Bildung von Cerebrosiden, Bestandteil der weißen Hirnsubstanz, benötigt wird. Stearidonsäure stellt eines der Hauptelemente der Nervenzellen des Gehirns und der Netzhaut dar. Daher ist diese Fettsäure wichtig für geistige Präsenz und Fitness sowie eine gute Sehkraft.
Gamma-Linolensäure, ein ganz besonderer Stoff
In Hanfsamen befindet sich die besondere Fettsäure Gamma-Linolensäure (GLA). Es handelt sich um eine dreifach ungesättigte Omega -6 Fettsäure, die zu den Vitalbausteinen jeder Zelle gehört, vor allem der Zellmembran, und eine wichtige Rolle bei der Zellatmung spielt. Diese Muttersubstanz für Prostaglandine, die als Gewebshormone für den Stoffwechsel wichtig und vorbeugend bei Entzündungen sind, wurde erst im Jahr 1942 entdeckt. Außer in Hanföl, das 3-4 % GLA enthält, findet sich diese Fettsäure in Nachtkerzensamenöl, Borretschöl und dem Kernöl der schwarzen Johannisbeere. Das gute an der Quelle Hanf: es bedarf keinem Nahrungsergänzungsmittel für GLA in Kapselform, bei Hanf steckt es bereits pur in einem leckeren Lebensmittel. GLA ist Bestandteil der Muttermilch und zuständig für die Intelligenzentwicklung des Säuglings. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der GLA Gehalt von Hanf, der erst seit wenigen Jahren bekannt ist, durch züchterische Auslese in wenigen Jahren auf 10 % gesteigert werden kann. Der Körper bildet aus GLA die Linolensäure DGLA. Diese wirkt entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem, heilt Leberschäden, hilft bei Akne, sorgt für gute Wundheilung, wirkt positiv bei Multiple Sklerose (MS), vermindert die Symptome der Aufmerksamkeitsstörung ADS und beugt dem prämenstruellen Symptom (PMS) vor. GLA vermindert die Allergieanfälligkeit, mildert die Symptome von rheumatischer Arthritis, verzögert den Prozess der Hautalterung, beugt Darm- und Prostatakrebs vor, schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hilft bei Hormonschwankungen während der Wechseljahre, beugt Entzündungen vor und hilft innerlich und äußerlich bei Neurodermitis . GLA blockiert ein Enzym, das für die Bildung von Metastasen verantwortlich ist, und wird daher bereits in der Krebsbehandlung eingesetzt. GLA hilft den Mitochondrien, die Verbrennung von überschüssigem Körperfett zu stimulieren und unterstützt damit bei einer dauerhaften Gewichtsabnahme. Wichtig ist, das Hanföl nicht zu erhitzen. Es eignet sich als Dressing oder im Nachhinein über gekochte Speisen zu geben. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind chemisch nicht stabil und würden durch Erhitzen oxidieren und ranzig werden. Veränderungen treten schon bei 60 °C auf. Um dem Körper ausreichend essenzielle Fettsäuren zu geben, reicht ein Esslöffel Hanföl täglich.
Aufgrund seines nussigen Geschmacks und seiner gesundheitlichen Vorzüge gehört Hanföl, zur Spitzengruppe gesunder Pflanzenöle. Es wird in der Feinkost von Sterneköchen hoch geschätzt.